Madeira – die „Blumeninsel“, wo die Natur prachtvoll ist, der Regen sich allerdings oft wie ein Dauergast aufführt und die Touristenströme nahezu so zahlreich wie die Pflanzenwelt erscheinen. Ein Paradies mit einem gewissen... Trubel.
Gebucht haben wir in der offiziellen Nebensaison, schon am ersten Tag wurden wir aber eines Besseren belehrt. Noch auf der Anfahrt zu einer der schönsten Wanderungen ("25 Quellen") dachten wir, "oh, kaum Verkehr!", als wir ankamen waren halt eben alle Touristen schon dort. Mich schreckt das dermassen ab, man kann es sich kaum vorstellen! Teilweise waren so viele Menschen auf den engen Wegen, dass man nicht mehr kreuzen konnte. Fluchtreflex setzt ein und die Lust zu fotografieren schwindet auf ein Minimum. Dabei wäre es wirklich schön gewesen!
Hier die 25 Quellen, erwischt in einem kurzen Moment ohne Menschen:
Typisch für die Wanderwege auf Madeira sind die sogenannten Levadas, künstliche Kanäle, die Wasser aus den Bergen in den Süden der Insel leiten:
Ab dem zweiten Tag waren wir schlauer und verhielten uns möglichst antizyklisch. Wetterprognose war eher schlecht, so dachten wir: ab in den Nebelwald von Fanal. Es hatte dann aber weder Nebel, noch einen richtigen Wald... die knorrigen Eichen waren trotzdem eindrucksvoll und ein gutes Fotosujet!
Einen Sonnenuntergang haben wir leider keinen erlebt. Nur kurz eine wunderschöne Abendstimmung beim Leuchtturm von Ponta do Pargo.
Der Nord-Osten der Insel gefiel mir persönlich am besten. Wie ein kleines, europäisches Hawaii! Spektakuläre Felsen, üppig bewachsen, Dschungelfeeling!
An einem frühen Morgen bewanderten wir den östlichsten Spitz der Insel und hofften auf einen Sonnenaufgang. Nur ganz kurz zeigte sich die Sonne, als wir am Miradouro Ponta do Furado ankamen:
Schroffe Kliffen, die sich fast präsentieren, wie ein Gemälde:
Durch das UNESCO-Weltnaturerbe in den grünen Kessel "Caldeirão Verde":
Faszinierend ist die Küste der Insel. Sehr steil ragen die Berge aus dem Meer heraus, die kleinen Buchten muss man sich zuerst erobern. Kein Wunder, wurde die Insel eher spät von den Menschen in Beschlag genommen!
Fazit: Madeira ist eine wunderschöne Insel, die leider jedoch von den Touristenmassen verschlingt wird. Wenn einen das nicht stört, ist ein Besuch der Insel sehr empfehlenswert. Dabei nicht vergessen: Sonnencrème, Regenschutz und Windjacke! :-)